Von Pechvögeln, Fettnäpfen und Torschlusspanik
Die historische Führung der Stadt Friedberg ist alles – aber nicht langweilig. Vermutlich ist die energische Magd Birgit auch bei Regen in bester Laune, über die Schrullen ihrer historischen Mitbürger und die Besonderheiten ihrer schönen Stadt zu berichten. Am 14. Oktober strahlte zum unterhaltsamen Vortrag auch noch die Sonne als wir uns am Marienbrunnen vor dem Rathaus trafen. Nachdem wir gelernt hatten, wer so alles in den Kellern des Rathauses zur Raison gebracht worden war und dass die Friedberger den Marienbrunnen zum Dank für das Ende der Pest errichtet hatten, führte unser Weg über eines der Stadttore zur Stadtmauer (in unserem Falle gemächlich, also ohne Torschlusspanik, denn das Tor sollte ja nicht geschlossen werden). Von hier aus eröffnete sich ein wunderbarer Blick über das Lechfeld und die Stadt Augsburg. Das fand auch ein schwarzer Kater, der der Magd zu ihrem Entsetzen von links vor die Füße lief.
Für die ärmeren Friedberger gehörten auch Vögel auf den Speiseplan, berichtete Magd Birgit, allerdings keine Hühner, sondern solche, die die Friedberger fingen, indem sie Pech auf die Äste strichen. Das war dann echt Pech für`s Federvieh, wenn es am Pech hängen blieb. Die reicheren Friedberger, wie der Uhrmachermeister, dem Magd Birgit dient, die hängten sich den fetten Schinken unter die Decke. Und obwohl es den Menschen in diesen Häusern gut ging, stellte man kleine Näpfe unter den feinen Schinken, um das daraus tropfende Fett aufzufangen. Wehe dem, der in einen solchen Fettnapf trat!
Unser Fazit: Friedberg ist allemal einen Ausflug Wert, ganz besonders mit Magd Birgit, die uns auch das frisch renovierte Schloss zeigte, ein schöner Ort für öffentliche Veranstaltungen und private Feiern. (ish)
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